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Erneuerbare Energien in Südafrika mit neuem Schwung

Berlin, Münster – In den letzten zwei Jahren stagnierte der Ausbau von erneuerbaren Energien insbesondere für Großanlagen in Südafrika. Derzeit zieht der Markt wieder deutlich an. Auch Siemens Gamesa und juwi profitieren von dieser Entwicklung.

Nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten hat die Ausbaudynamik auf dem südafrikanischen Markt für erneuerbare Energien deutlich zugenommen. Zusätzlich zur Unterzeichnung ausstehender Power-Purchase Agreements soll der EE-Ausbau durch eine fünfte Bieterrunde zum Ende des Jahres weitere angekurbelt werden.

Strommarkt Liberalisierung stützt EE-Ausbau

Spätestens seit der südafrikanischen Energiekrise 2008 - 2015 spielen Erneuerbare Energien in den Regierungsplänen des Landes eine wichtige Rolle. Der Integrated Resource Plan for Electricity 2010 – 2030 sieht eine Erhöhung der Erzeugungskapazität von derzeit 49.000 MW um weitere 46.000 MW; eine Verringerung des aktuell noch bei 46 Prozent liegenden Kohleanteils sowie eine Erhöhung des Anteils von Erneuerbaren von 8 Prozent auf rund 26 Prozent vor.

Dieser Wandel soll durch eine Liberalisierung des Strommarktes unterstützt werden. Derzeit wird der südafrikanische Strommarkt noch zu ca. 95 Prozent durch Eskom versorgt, bis 2030 soll der Anteil von IPPs (Independent Power Producern) auf 30 Prozent steigen. Dafür existiert bereits seit 2011 ein Bieterverfahren für netzgebundene EE-Großanlagen. 92 EE-Großprojekte mit einer Gesamtkapazität von fast 6.300 MW wurden seitdem genehmigt. Allerdings gab es in den letzten zwei Jahren in diesem Bereich einen Stillstand. Nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Ramaphosa im Februar dieses Jahres ist allerdings wieder Bewegung in den EE-Ausbau gekommen. Im März verkündete der Energieminister die Unterzeichnung der ausstehenden PPAs von 27 Projekten. Im November soll es außerdem eine 5. Bieterrunde geben.

Siemens Gamesa und juwi in Südafrika erfolgreich

Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) meldete kürzlich bereits einen aktuellen Vertriebserfolg in Südafrika. Das Unternehmen wird zwei Onshore-Windparks mit insgesamt 109 Windkraftanlagen (WEA) und einer Gesamtleistung von etwa 250 MW errichten. Die WEA vom Typ SWT-2.3-108 mit einer Nennleistung von je 2,3 Megawatt (MW) verfügen über Rotoren mit 108 Metern Durchmesser. Das 140 MW umfassende Projekt Kangnas entsteht in der Nähe von Springbok am Nordkap. Der zweite Windpark, das Windpark Perdekraal East mit einer Leistung von 110 MW liegt 80 km nordöstlich von Ceres am Westkap. Die Fertigstellung der Windparks ist für 2020 vorgesehen.

Auch für juwi geht der Ausbau auf dem südafrikanischen Markt weiter. Der rheinland-pfälzische Projektentwickler hat die Verträge für den Bau eines 250 MW Solarportfolios unterzeichnet, für die juwi bereits in der 4. Ausschreibungsrunde des südafrikanischen erneuerbare-Energien-Programms als EPC-Partner den Zuschlag erhalten hatte. „Wir erwarten den Abschluss der Finanzierungsvereinbarungen für die drei Großprojekte bis Ende Juli dieses Jahres“, sagte juwi-Vorstandsmitglied Stephan Hansen. Zudem konnte juwi die Projektrechte am selbstentwickelten 138-Megawatt-Windpark „Garob“ verkaufen. Die Finanzierungsvereinbarungen sollen bis Ende August mit dem Kunden unterzeichnet sein.

AHK Geschäftsreise Südafrika zeigt Marktpotenziale auf

Im Vorfeld der 5. Bieterrunde in Südafrika können deutsche Unternehmen der EE-Branche auf einer AHK-Geschäftsreise im Rahmen der Exportinitiative Energie in Südafrika auf einer Fachkonferenz am 18. September 2018 in Kapstadt Ihre Produkte vorstellen und an den Folgetagen an B2B Gesprächen teilzunehmen.



Quelle: IWR Online, 24.07.2018