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Kältewelle und AKW-Ausfall lassen Strompreise steigen

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Münster - Die Börsenstrompreise in Deutschland und Frankeich sind im Februar 2018 kräftig gestiegen. Ursachen sind die langanhaltende Kältewelle und der Ausfall von französischen Atomkraftwerken.

Grundlaststrom in Deutschland hat sich im Day-ahead-Handel der Strombörse im Februar 2018 im Vergleich zum Vormonat Januar um 36 Prozent verteuert. In Frankreich haben die Strompreise noch stärker zugelegt.

Spotmarkt-Preis für Grundlaststrom steigt wieder auf über 4 Cent/kWh

Der mittlere Strompreis zur kurzfristigen Lieferung für Grundlaststrom in Deutschland beläuft sich im Februar 2018 im Day-ahead-Handel am Spotmarkt der Strombörse Epex Spot auf 4,01 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Damit ist Grundlaststrom verglichen mit dem Vormonat Januar 2018 etwa 36 Prozent teurer (Januar 2018: 2,95 Cent/kWh). In Frankreich ist der Börsenstrompreis für Grundlaststrom im Day-ahead-Handel im Februar 2018 sogar um 39 Prozent auf 4,87 Cent / kWh gestiegen (Januar 2018: 3,50 Cent / kWh).

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim Day-ahead-Handel von Spitzenlaststrom. In diesem Marktsegment ist der Strompreis in Deutschland im Februar 2018 gegenüber dem Vormonat um 20 Prozent auf 4,42 Cent / kWh gestiegen (Januar 2018: 3,68 Cent / kWh). In Frankreich hat sich Spitzenlaststrom im Februar 2018 im Monatsvergleich um 28 Prozent auf 5,33 Cent / kWh (Januar 2018: 4,15 Cent / kWh) verteuert.

Ausfall von französischen Atomkraftwerken lässt Importe steigen

Die Gründe für den Preisanstieg liegen nach Experteneinschätzung in der langanhaltenden Kältewelle in Europa, die zu einer steigenden Stromnachfrage führt. Verstärkt werde der Preisdruck zudem durch den hohen Anteil von Stromheizungen in Frankreich und den gleichzeitigen Ausfall von französischen Atomkraftwerken. In Frankreich werden eigentlich 58 Atomkraftwerke mit einer Leistung von 63.000 MW betrieben. Auf dem Höhepunkt der Kältewelle in der zweiten Februarhälfte waren nach den Daten des französischen Netzbetreibers RTE aber nur Atomkraftwerke mit einer Leistung von etwa 50.000 bis 52.000 MW bis in Betrieb. Daraus resultieren hohe Stromimporte aus den Nachbarländern nach Frankreich, die mit steigenden Preisen einhergehen.

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag = Intraday, für den nächsten Tag = Day-ahead). Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort Strom zur Lieferung in den nächsten Jahren einkaufen.

© IWR, 2018


05.03.2018

 



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