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EEG Konto sinkt im September um mehr als 400 Mio. Euro

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Münster - Auf dem EEG-Umlagekonto für den Ökostrom ist der Milliarden-Überschuss im September 2018 aufgrund von Ausgleichszahlungen der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) deutlicher als in den Vormonaten gesunken. Hohe Börsen-Strompreise stabilisieren die Einnahmen und bremsen den Mittelabfluss.

Die im Vergleich zum Jahresanfang stark gestiegenen Börsen-Strompreise wirken sich auch im September positiv auf das EEG-Konto aus. Der sinkende Stand des EEG-Kontos ist vor allem auf die bis zum 30. September mit den EVU zu erstellende Jahresabrechnung und damit verbundene Gutschriften der Übertragungsnetzbetreiber an die EVU zurückzuführen.

Kontostand sinkt im September 2018 um 413 Mio. Euro

Im September 2018 überstiegen die Ausgaben die Einnahmen auf dem EEG-Konto um 413 Millionen Euro (Mio. Euro), im August lag das Minus nur bei 177 Mio. Euro. Die Monatseinnahmen im September 2018 sind mit 2,21 Milliarden Euro (Mrd. Euro) zwar nur etwas niedriger als im Vormonat August 2018 mit 2,29 Mrd. Euro. Da die Monatsausgaben im September jedoch auf 2,62 Mrd. Euro gestiegen sind (August: 2,47 Mrd. Euro) fällt der Kontostand stärker.

Grund für den Anstieg der Ausgaben im September ist v.a. der bis zum 30. September anstehende Abschluss der Jahresabrechnung des Vorjahres. Gemäß Erneuerbare-Energien-Verordnung (EEV) müssen Zahlungsansprüche, die sich aus unterjährig zu viel / zu wenig gezahlter EEG-Umlage der EVU auf die Einspeisung des Vorjahres ergeben mit den ÜNB bis zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen werden.

Unter dem Strich beträgt der Saldo auf dem EEG-Konto trotz des Zubaus von EE-Anlagen im Jahr 2017/2018 am Ende des Monats September fast noch 3,7 Mrd. Euro an Guthaben. Im September des Jahres 2017 waren 3,3 Mrd. Euro an Guthaben auf dem EEG-Konto.

Hohe Stromerlöse entlasten auch im September das EEG-Konto

Die EEG-Umlage gibt vereinfacht die Differenz aus Vergütungszahlung an die Betreiber von EEG-Ökostromanlagen (Ausgaben) und den Erlösen aus dem gesetzlich vorgeschriebenen EEG-Stromverkauf am Spotmarkt der Strombörse (Einnahmen) wider. Am Spotmarkt notierten die Börsen-Strompreise im Januar 2018 im Mittel noch bei 2,95 ct/kWh und sind unter Schwankungen im August bis auf 5,62 ct/kWh geklettert. Im September hat sich der Strompreis mit 5,50 ct/kWh etwas verbilligt. Entsprechend hoch sind die Verkaufserlöse für den EEG-Ökostrom derzeit und sorgen für eine Entlastung des EEG-Kontos.

Über die EEG-Umlage

Die Ökostromerzeugung auf der Grundlage des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) wird nicht aus Steuermitteln finanziert. Die Netzbetreiber führen ein EEG-Konto mit Einnahmen (u.a. EEG-Umlage und Erlöse aus EEG-Strom Vermarktung) und Ausgaben (u.a. Vergütungszahlungen, Kosten für IT, etc.). Der EEG-Ökostrom wird an der Börse zwangsvermarktet. Dabei darf der EEG-Ökostrom paradoxerweise nicht als Ökostrom bzw. grüner Strom gehandelt bzw. verkauft werden, sondern nur als unspezifischer "Graustrom". Die offizielle EEG-Umlage für 2019 ist am 15. Oktober 2018 bekannt gegeben worden: Im nächsten Jahr liegt sie bei 6,405 ct/kWh, im Vergleich zu 2018 ist das ein Rückgang um etwa 6 Prozent (2018: 6,792 ct/kWh).


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18.10.2018

 



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