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Schweizer optimieren Windpark-Erträge

Zug, Schweiz – Die Leistungsermittlung eines aus mehreren Einzelanlagen bestehenden Windparks ist bisher sehr aufwendig und oft ungenau. Ein Schweizer Unternehmen hat eine Methode entwickelt, mit der Windparkbetreiber zum ersten Mal die Möglichkeit haben, die Leistung aller Turbinen im Windpark direkt miteinander zu vergleichen.

Das Schweizer Unternehmen Romo Wind will mit dem neuen iSpin Guardian Prinzip die neue Technik zum Industriestandard in der Windbranche machen. Das niederländische Energie-Forschungszentrum ECN (Energy research Centre of the Netherlands) hat jetzt die innovative Anemometer-Technologie von Romo Wind in einem Bericht bewertet und ein positives Zeugnis ausgestellt.

ECN: iSpin Guardian Prinzip gut für Leistungsbestimmung eines Windparks geeignet

Die Romo Wind AG aus der Schweiz hat mit dem iSpin Guardian Prinzip ein neues Verfahren zur Leistungsbestimmung von Windparks entwickelt. Statt wie bisher üblich wird die Leistung nicht durch einen Messmast an wenigen ausgewählten Anlagen gemessen, sondern an jeder Einzelanlage dort, wo er erstmals auf die Windenergieanlage trifft. Das ist direkt am Spinner, also vor der Rotornabe.

Mit iSpin Guardian haben Windparkbetreiber erstmals die Möglichkeit, die Leistung aller Turbinen im Windpark miteinander zu vergleichen. In seinem Bericht bestätigt ECN nun, dass das iSpin Guardian Prinzip „gemäß der vorgestellten Fallstudien gut für die Überwachung der relativen Leistung aller Turbinen in einem Windpark geeignet ist. Es kann genutzt werden, um potenzielle Leistungsprobleme aufzuspüren, eine weitere Validierung wird empfohlen.“

Messung der Leistung eines Windparks bisher sehr aufwendig

Üblicherweise wird die Leistung von Windparks durch einen Messmast an ein oder zwei hierfür ausgewählten Anlagen gemessen, die in ebenem Gelände stehen und freie Windsektoren aufweisen. So kann jedoch nicht das Leistungsverhalten aller Turbinen eines Windparks ermittelt werden. Der systemische Vorteil des iSpin Guardian Prinzips und der Spinner-Anemometer-Technologie liegt laut Romo Wind darin, dass der dort gemessen wird, wo er erstmals auf die Anlage trifft.

iSpin Guardian ein vielversprechendes, innovatives Prinzip

Dr. Jan Willem Wagenaar, Forscher und Projektmanager bei ECN, sagt: „Die Windbranche entwickelt sich stetig weiter und stellt höhere Ansprüche: Neue und innovative Methoden kommen auf den Markt und heben bestehende Grenzen auf. Aus Sicht des ECN ist iSpin Guardian ein vielversprechendes, innovatives Prinzip, um die Produktivität aller Anlagen eines Windparks zu beurteilen.“

Windmessung an der Nabe soll Industriestandard werden

Jan Nikolaisen, Geschäftsführer von Romo Wind ist optimistisch: „Derzeit ermöglicht nur die iSpin-Technologie einen ganzheitlichen Überblick über die Leistungscharakteristik aller Anlagen und des gesamten Windparks. Mit iSpin Guardian bieten wir eine Methode an, um günstig und reproduzierbar das Leistungsverhalten von Windparks transparent zu machen.”

Die Experten des ECN haben außerdem untersucht, inwieweit das iSpin Guardian Prinzip in Gewährleistungsvereinbarungen zwischen Herstellern und Betreibern einfließen kann. Nikolaisen kündigte an, zeitnah unabhängige Studien zu veranlassen, damit das iSpin Guardian Prinzip künftig Bestandteil von Vertragsvereinbarungen wird. Ziel sei es, dass diese „einzigartige Technologie“ zum neuen Industriestandard wird, so Nikolaisen.



Quelle: IWR Online, 14.10.2016