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Deutscher Wetterdienst will Dürren in Deutschland vorhersagen

Berlin – Die langanhaltende Trockenheit von April bis November 2018 hat in der Landwirtschaft zu hohen Ernte- und Ertragsausfällen geführt. Eine neue Langfristvorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll die Folgen künftiger Dürrephasen abpuffern.

Das vergangene Jahr 2018 war in Deutschland von der Temperatur der das wärmste Jahr und niederschlagsmäßig das vierttrockenste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Zehn der zwölf Monate waren zu trocken. Besonders die Land- und Forstwirtschaft hat unter dieser Entwicklung gelitten.

Wahrscheinlichkeit für Dürrephasen wie 2018 steigt

Im vergangenen Jahr 2018 fielen in Deutschland nach Angaben des DWD nur rd. 60 Prozent der sonst üblichen Niederschläge. Vor allem die Monate April bis November waren außergewöhnlich trocken, mit zum Teil dramatischen Folgen für die Land-und Forstwirtschaft: Es herrschte Dürre in großen Teilen Deutschlands, in vielen Regionen verdorrte das Gras auf den Weiden, bei Getreide und Feldfrüchten kam es zu erheblichen Ernteausfällen und damit auch wirtschaftlichen Schäden, bundesweit traten Wald-und Feldbrände auf. Die außergewöhnliche Trockenheit im Jahr 2018 wird im Zuge des Klimawandels aber wohl kein Einzelereignis bleiben, da solche Wetterextreme nach den Erkenntnissen von Klimaforschern mit dem voranschreitenden Klimawandel immer wahrscheinlicher werden. „Wir müssen künftig häufiger, wenn nicht gar in regelmäßigen Abständen, mit Dürre in Deutschland rechnen“, so die Einschätzung von DWD-Vizepräsident Prof. Dr. Paul Becker.

DWD-Langfristvorhersage sagt Dürren 6 Wochen vorher voraus

Vor dem Hintergrund der voraussichtlichen Häufung von Dürreperioden wird die Nutzung langfristiger Vorhersageverfahren damit immer wichtiger. Der DWD hat bereits reagiert und eine neue Langfristvorhersage entwickelt, die Landwirten bis zu sechs Wochen im Voraus die für das Pflanzenwachstum existenzielle Bodenfeuchte vorhersagen und über potentielle Dürregefahren informieren soll. Die Bodenfeuchte beschreibt, wie viel Wasser im Boden gespeichert ist. So kann es im Sommer wochenlang nicht geregnet haben und trotzdem verfügen die Pflanzen durch die gespeicherte Bodenfeuchte aus Niederschlägen des Winters und Frühlings über genug Wasser für ihr Wachstum, da der Boden als Puffer fungiert. Die Bodenfeuchte ist eine sich nur langsam verändernde Speichergröße. Genau diese Eigenschaft wird bei der Berechnung langfristiger Bodenfeuchte-Vorhersagen genutzt.

„Mit den heute verfügbaren Vorhersagetechniken hätte der DWD die im Juni 2018 in großen Teilen Deutschlands anhaltende Dürre schon 6 Wochen vorher mit guter Qualität vorhersagenkönnen“, so DWD Vizepräsident Becker. Er sei optimistisch, dass die Landwirte mit den neuen DWD- Dürreprognosen künftig Ertragsausfälle wie im Jahr 2018 zumindest vermindern können, so Becker weiter.



Quelle: IWR Online, 27.03.2019