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Virtuelles Kraftwerk von Sonnen speichert überschüssigen Windstrom

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Wildpoldsried - Der Speicherspezialist Sonnen hat im Nordosten Deutschlands ein weiteres virtuelles Kraftwerk (VPP) in Betrieb genommen und unterstützt so das regionale Stromnetz mit einer komplett neuen Technologie. Gemanagt wird das Ganze per Blockchain, die Vergütung erfolgt über eine Kryptowährung.

Jedes Jahr werden Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien abgeregelt, um die Stabilität des Stromnetzes sicherzustellen. Im Rahmen eines Projekts mit einem Verteilnetzbetreiber betreibt Sonnen ein virtuelles Kraftwerk aus vernetzten Batterien, das überschüssige Windenergie lokal speichert, statt sie ungenutzt verloren gehen zu lassen.

Vernetzte Sonnen-Batteriespeicher nehmen überschüssigen Windstrom auf

Um eine Überlastung an bestimmten Punkten im Stromnetz zu vermeiden, können Netzbetreiber bei einem Überangebot gezielt eingreifen. In der Regel werden Windenergieanlagen dann abgeregelt, um den Engpass zu vermeiden und die Energiemenge im Netz zu senken.

Die auf Batteriespeicher spezialisierte Sonnen GmbH aus Wilpoldsried in Bayern hat mit einem Verteilnetzbetreiber im Nordosten Deutschlands ein Projekt gestartet, um überschüssigen Windstrom nicht abzuregeln, sondern zwischen zu speichern. Drängt zu viel Windstrom in das Stromnetz, wird dieser nun auf eine Vielzahl von Sonnen-Batterien in der Region verteilt und darin gespeichert. Zum einen werden die Speicher dabei in privaten Haushalten für die eigene, saubere Stromversorgung genutzt. Darüber hinaus vernetzt Sonnen die Sonnen-Batterien aber auch miteinander zu einem virtuellen Kraftwerk. Auf diese Weise entsteht ein virtueller Großspeicher.

Vermarktung von Speicherkapazitäten an digitaler Börse

Vermarktet wird die gerade freie Speicherkapazität des virtuellen Großspeichers an der digitalen Börse „EW Origin“ der Energy Web Foundation (EWF). Wird zum Beispiel vor einem Sturm ein Überschuss an Windstrom und damit ein möglicher Engpass im Stromnetz vorhergesagt, meldet der Netzbetreiber seinen Bedarf an. Auf der anderen Seite bietet Sonnen freie Speicherkapazität des virtuellen Kraftwerks für einen bestimmten Zeitpunkt an. Die Origin-Software registriert die Anfrage des Netzbetreibers und bringt sie automatisch mit dem Angebot von Sonnen zusammen. Nimmt der Netzbetreiber dieses Angebot an, berechnet Sonnens VPP-Software automatisch die jeweiligen Zeitpunkte für die Aufnahme des überschüssigen Windstroms.

„Mit diesem Projekt machen wir den nächsten Schritt hin zu einem intelligenten Stromnetz, das viel flexibler mit Schwankungen aus erneuerbaren Energie umgehen kann“, so Jean-Baptiste Cornefert, Managing Director von Sonnen E-Services. „Virtuelle Speicherkraftwerke wie von Sonnen sind der bisher fehlende technische Baustein für dieses Stromnetz und können helfen, dass weniger Ökostrom verloren geht“, so Cornefert weiter.


Vergütung per Blockchain

Die einzelnen Transaktionen zwischen Sonnen und dem Netzbetreiber werden über einen sogenannten „Smart Contract“ in eine Blockchain geschrieben. Smart Contracts sind digitale Verträge, die automatisch die vereinbarten Bedingungen zwischen zwei Parteien hinterlegen. Sie bieten ein maximales Maß an Sicherheit und Transparenz für alle Beteiligten. Die Vergütung an Sonnen für eine erfolgreiche Transaktion erledigt die Blockchain automatisch über die Kryptowährung „DAI“. „Wenn wir bei der EWF über die Beschleunigung eines kohlenstoffarmen, kundenzentrierten Stromsystems sprechen, wird dies hiermit zum Leben erweckt“, so Micha Roon, CTO der Energy Web Foundation, über die Sonnen Speicherlösung auf Basis der Blockchain-Technologie.


© IWR, 2020


16.03.2020

 



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