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Siemens startet erstes Windkraft-Projekt in Belgien

Hamburg - Siemens Energy hat seinen ersten Auftrag für ein Windkraftwerk in Belgien erhalten. Für das Projekt "Wind aan de Stroom" am Ufer des Flusses Schelde im Hafen der Stadt Antwerpen soll der deutsche Konzern seine getriebelosen Anlagen liefern.

Der erste Bauabschnitt wird aus elf Windenergieanlagen (WEA) der Siemens D3-Plattform mit jeweils drei Megawatt (MW) Leistung bestehen. Eine spätere Erweiterung auf 17 Anlagen ist möglich.

Wartung für 15 Jahre inklusive

Die Komponenten der Anlagen des im ersten Ausbausstadiums 33 MW großen Projektes werden ab Frühjahr 2015 angeliefert und im Sommer 2015 installiert. Der Vertrag beinhaltet darüber hinaus die Wartung der Windenergieanlagen über einen Zeitraum von 15 Jahren. Ausgeschrieben hatte das Projekt Wind aan de Stroom, eine Gesellschaft an der unter anderem der Hafenbetreiber Gemeentelijk Havenbedrijf Antwerpen, sowie die Firmen Maatschappij Linkerscheldeoever und GEHA beteiligt sind.

Installation im Hafengebiet auf sehr engem Raum

"Eine der Herausforderungen dieses Projekts liegt in der Installation der Windenergieanlagen auf sehr engem Raum. Denn die Industrie- und Betriebsdichte im Hafengebiet ist sehr hoch", sagt Jan Kjaersgaard, CEO Onshore von Siemens Wind Power. "Unsere direkt angetriebenen Windturbinen der D3-Plattform, die bei Wind aan de Stroom zum Einsatz kommen, eignen sich aufgrund ihrer kompakten Bauweise und ihres geringen Gewichts hierfür besonders." Die WEA werden mit 115 Meter hohen Türmen errichtet. Ihr Rotordurchmesser wird 113 Meter betragen. Bei einer Anlage ist aufgrund spezieller Standortbedingungen ein 101-Meter-Rotor vorgesehen.

Windpark soll in Smart Grid integriert werden

"Im Angebotsvergleich hat Siemens unsere Anforderungen am besten erfüllt", sagt Giovanni Vercammen, Geschäftsführer von Wind aan de Stroom. "Das trifft sowohl hinsichtlich Sicherheit als auch bei Energieertrag und Preis zu." Das Windkraftwerk soll zudem in ein Smart Grid integriert werden, das der belgische Versorger Eandis derzeit als Pilotprojekt entwickelt. Die Stromproduktion wird dann über das Energienetz gesteuert. Eandis erforscht dabei Technologien, mit denen sich kurzfristig größere Mengen erneuerbarer Energien preiswert in die Versorgung mit einbeziehen lassen.

Belgien will Windenergie on- und offshore ausbauen

Beider Nutzung der Windenergie verfügt Belgien noch über große Potenziale, auch wenn sie bereits stark ausgeweitet wird. Landesweit steht nach eine Länderstudie von Germany Trade & Invest eine ausreichende Versorgung mit Wind zur Verfügung, die im langen Küstenverlauf sogar gute bis sehr gute Werte erreicht. Nach dem mit der EU vereinbarten nationalen Aktionsplan zufolge soll die Windstromproduktion bis 2020 auf 10,5 Milliarden Kilowattstunden(kWh) mehr als vervierfacht werden (2011: 2,3 Mrd. kWh, entspricht 2,5 Prozent der Stromerzeugung). Der belgische Verband für erneuerbare Energien hält sogar 16,8 Mrd. kWh Windstrom für realistisch. Offshore sind in Belgien sieben Konzessionsgebiete ausgewiesen. Der Windpark Thorntonbank mit seinen 325 MW ist bereits fertiggstellt und produziert Strom.



Quelle: IWR Online, 04.07.2014