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Schwache Resonanz auf Wind- und Innovations-Ausschreibung – Wind- und PV-Ausbau von Januar bis Mai 2023 auf Kurs

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Bonn - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat die Ergebnisse der Ausschreibungen für Windenergieanlagen an Land und der Innovations-Ausschreibung zum Gebotstermin 1. Mai 2023 veröffentlicht. Beide Ausschreibungsrunden sind deutlich unterzeichnet. Abseits der Ausschreibungen zeigen der Wind- und Solarausbau in 2023 bislang aber eine dynamische Entwicklung.

Das Interesse zur Teilnahme an den Ausschreibungen der BNetzA bleibt in der zweiten Windenergie an Land-Ausschreibung 2023 und der ersten Innovations-Ausschreibung des Jahres weiter unterdurchschnittlich, zieht im Windsektor gegenüber dem Vorjahr aber deutlich an. Zusammen mit der Ausschreibung zum 01. Februar wurden im laufenden Jahr 2023 nunmehr Windprojekte mit einer Leistung von fast 3.000 MW bezuschlagt.

Wind an Land Ausschreibung: Ausschreibungsvolumen nur gut zur Hälfte befüllt

Zwar liegt die eingereichte Menge bei der Windenergie-Ausschreibung über dem Durchschnitt der Vorjahre, die Ausschreibung ist allerdings erneut deutlich unterzeichnet, obwohl die Bundesnetzagentur im Vorfeld das Ausschreibungsvolumen reduziert hatte.

Bei einer ausgeschriebenen Menge von 2.866 MW wurden 127 Gebote mit einer Gebotsmenge von insgesamt lediglich 1.597 MW (Vorrunde 1.502 MW) eingereicht. Die BNetzA musste in dieser Runde nur sieben Gebote wegen Formfehlern vom Verfahren ausschließen und konnte 120 eingereichten Geboten einen Zuschlag erteilen; die Zuschlagsmenge belief sich auf 1.535 MW. Damit wurde das Ausschreibungsvolumen zu gut 54 Prozent befüllt.

Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote bewegen sich in einer Bandbreite zwischen 7,25 ct/kWh und dem zulässigen Höchstwert von 7,35 ct/kWh. Mit 7,34 ct/kWh liegt der durchschnittliche, mengengewichtete Gebotswert nur ganz knapp unter dem im Dezember festgelegten Höchstwert.

Im Hinblick auf die regionale Verteilung der Zuschlagsmengen zeigt sich ein ähnliches Bild wie in der vorangegangenen Ausschreibung mit Gebotstermin 01. Februar 2023. Die größten Zuschlagsmengen entfielen wieder auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (472 MW, 40 Zuschläge) und Niedersachsen (277 MW, 15 Zuschläge).

Innovations-Ausschreibung: ausschließlich Gebote für Kombination von Solaranlagen mit Speichern eingereicht

Bei der Innovations-Ausschreibung wurden 400 MW ausgeschrieben. Mit lediglich drei Geboten mit einem Gebotsvolumen von 84 MW war die Resonanz in diesem Bereich allerdings sehr schwach. Alle Gebote bezogen sich auf Anlagenkombinationen aus Solaranlagen mit Speichern; alle Gebote erhielten einen Zuschlag. Bei einem Gebot wurde die nur 2023 geltende Regelung genutzt, nach der die zulässige Gebotsmenge für Solaranlagen mehr als 20 MW betragen kann.

Wind- und Solarausbau in Deutschland von Januar bis Mai 2023 mit dynamischer Entwicklung

Von Januar bis Mai 2023 wurden deutschlandweit rd. 280 Windenergieanlagen mit einer Leistung von rd. 1.420 MW neu in Betrieb genommen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht der Zubau in Deutschland bei der Leistung in den ersten fünf Monaten damit einem Plus von 86 Prozent (Jan-Mai 22: 763 MW). Mit rund 1.190 MW entfällt der Großteil der neu in Betrieb genommenen Leistung in den ersten fünf Monaten 2023 auf den Onshore-Bereich, offshore wurden knapp 230 MW in Betrieb genommen.
Auch der PV-Ausbau in Deutschland zieht in diesem Jahr bis dato weiter an. Von Januar bis Mai 2023 sind in Deutschland fast 370.000 PV-Anlagen mit einer Leistung von rund 5.000 MW in Betrieb gegangen. Rein rechnerisch sind das etwa 2.500 Anlagen pro Tag. Im Vorjahr wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres rund 134.000 PV-Anlagen mit einer Leistung von rd. 3.190 MW in Betrieb genommen, so dass sich 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei der Leistung ein Plus von 57 Prozent ergibt.


© IWR, 2023


23.06.2023

 



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