Grüner Wasserstoff aus Windenergie: Hydrogen Lab Bremerhaven nimmt Probebetrieb auf
Am Hydrogen Lab Bremerhaven (HLB) können Industrieunternehmen in Zukunft verschiedene Elektrolyseure im Zusammenspiel mit der fluktuierenden Stromeinspeisung aus Windenergie untersuchen, testen und optimieren. Mit den Ergebnissen sollen Unternehmen und die Industrie auf den Weg in eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft unterstützt werden. Nach Abschluss der Errichtungsarbeiten hat die Einrichtung jetzt den Probebetrieb aufgenommen.
Bereit für Forschungen mit Fokus auf Zusammenspiel von Windturbinen und elektrolytischer Wasserstofferzeugung
Alle Baumaßnahmen am Hydrogen Lab Bremerhaven (HLB) sind abgeschlossen, die Hauptkomponenten sind angeschlossen, Container mit Trafos und die Leitwarte sind aufgestellt. Elektrolyseure, Brennstoffzelle, Blockheizkraftwerk, Speicher, Kompressoren sind installiert. Durch die Anbindung an das Mittelspannungsnetz des Dynamic Nacelle Testing Laboratory (DyNaLab) in unmittelbarer Nähe, kann auch direkt die Verträglichkeit mit dem Stromnetz getestet werden.
Damit ist die Infrastruktur bereit für die Forschungsaktivitäten, die sich in Bremerhaven auf das Zusammenspiel von Windenergieanlagen mit der elektrolytischen Wasserstofferzeugung konzentrieren.
Die Bremer Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation Kristina Vogt und der Bremerhavener Oberbürgermeister Melf Grantz haben jetzt gemeinsam mit Vertretern des Fraunhofer-Instituts für Windenergiesysteme IWES den Probebetrieb der innovativen Forschungs- und Testeinrichtung gestartet.
Integration von H2-Technologien und Produktion von grünem H2 werden forciert
Ziel von Fraunhofer IWES ist es, mit dem Hydrogen Lab Bremerhaven die Integration von Wasserstofftechnologien in das Energie- und Wirtschaftssystem auf nationaler und internationaler Ebene und die Produktion von grünem Wasserstoff zu forcieren. Die innovative Testinfrastruktur in Bremerhaven ermöglicht es Wissenschaftlern, die aktuellen Fragestellungen zu analysieren. Gleichzeitig kann die neue Infrastruktur genutzt werden, um wasserstofferzeugende oder -verbrauchende Anlagen direkt im Auftrag industrieller Akteure zu testen und zu vermessen, wie z.B. zur Evaluation von Neuentwicklungen oder zur unabhängigen Validierung der Systemperformance.
„Der Markthochlauf von grüner Wasserstoff-Technologie wird mit dem HLB beschleunigt. Wir kommen der zukunftsorientierten Produktion von Wasserstoff aus Windenergie einen großen Schritt näher und bedanken uns bei den Fördermittgebenden, den Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie dem Land Bremen, für die Unterstützung bei der Realisierung der Prüfinfrastruktur“, begrüßt Fraunhofer IWES Institutsleiter Prof. Andreas Reuter den Start des Probebetriebs. „Dies ist der erste wichtige und aufregende Schritt, um die Vielzahl der unterschiedlichen Komponenten optimal aufeinander abzustimmen. Mit der offiziellen Inbetriebnahme des HLB beginnt am Fraunhofer IWES dann der reguläre Betrieb im kommenden Frühjahr. Wir haben bereits eine Vielzahl weltweiter Anfragen für gemeinsame Projekte und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, ergänzt der Gruppenleiter des Hydrogen Lab Bremerhaven beim Fraunhofer IWES Kevin Schalk.
Mit der Fertigstellung des HLB ist auch das Projekt „Grünes Gas für Bremerhaven“ zusammen mit den Forschungspartnern Hochschule Bremerhaven, Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven und Fraunhofer IWES erfolgreich abgeschlossen.
Agenda für erste Projekte mit Forschungspartnern steht
Das HLB wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie des Landes Bremen mit insgesamt 16 Mio. Euro gefördert. Mit den Forschungspartnern sind bereits Folgeprojekte zur Untersuchung konkreter Anwendungen in den Bereichen dezentrale Netze, alternative Kraftstoffe, Mobilität und Logistik, Offshore-Standorterkundung sowie Lebensmittelindustrie in Vorbereitung.
Das Hydrogen Lab Bremerhaven ist auch als assoziiertes Projekt in das Norddeutsche Reallabor (NRL) eingebunden, ein Verbundprojekt mit 50 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie, die gemeinsam neue Wege zur Klimaneutralität erproben.
© IWR, 2023
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