Wind-Ausbau und militärische Belange: Qualitas Energy setzt auf offenen Dialog zur Beseitigung von Hemmnissen
Qualitas Energy hat in einer Auftakt-Veranstaltung Politik, Wirtschaft, Verbände und Militär an einen Tisch gebracht, um Lösungen zu entwickeln, wie der Ausbau der Windenergie mit militärischen Sicherheitsanforderungen vereinbart werden kann. Die Veranstaltung unterstrich die großen Chancen, Energiewende-Projekte und Sicherheitsbelange durch innovative Technologien und eine enge Zusammenarbeit in Einklang zu bringen.
Offener Dialog zu militärischen Belangen in der Windpark-Projektierung
Nach einer Untersuchung des Bundesverbandes Windenergie (BWD) waren zwischen 2020 und 2024 Windenergie-Projekte mit einem Volumen von 4.730 Megawatt (MW) von militärischen Hemmnissen betroffen. Davon wurden Vorhaben mit einer Leistung von 2.715 MW von den Projektierern aufgrund zu erwartender Schwierigkeiten mit militärischen Belangen bereits in der Sondierungsphase aufgegeben. Bei Projekten mit einer Leistung von 2.015 MW wurden die Vorhaben bis zur Genehmigungsphase weiterentwickelt. Davon befanden sich zum Zeitpunkt der Untersuchung Vorhaben mit einer Leistung von 1.092 MW im laufenden Genehmigungsverfahren, wurden aber durch militärische Belange verzögert. Genehmigt wurden Projekte mit 436 MW und abgelehnt Vorhaben mit einer Leistung von 486 MW.
Das auf regenerative Energien fokussierte Investment-, Management und Projektentwicklungs-Unternehmen Qualitas Energy hat in der letzten Woche eine parlamentarische Informationsveranstaltung in Berlin durchgeführt, um in Fachkreisen die Herausforderungen durch militärische Restriktionen bei der Planung von Windparks zu erörtern.
Im Rahmen der Veranstaltung haben rund 50 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Windenergie und Militärverbänden gemeinsam Lösungsansätze diskutiert, wie der Ausbau der Windenergie mit den Sicherheitsanforderungen der Bundeswehr in Einklang gebracht werden kann. Unter den Teilnehmern befanden sich Mitglieder des Deutschen Bundestags sowie Vertreter der Militärverbände und Experten der Windenergiebranche. Moderiert wurde der Austausch von Helmfried Meinel, ehemaliger Ministerialdirektor und Amtschef im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg.
Ziel der Veranstaltung war es, die Chancen einer besseren Abstimmung zwischen den Beteiligten zu betonen und praktikable Ansätze zu entwickeln, die sowohl den Ausbau erneuerbarer Energien als auch die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands berücksichtigen.
„Die Energiewende wird uns gelingen, wenn wir Interessen ausbalancieren und innovative Lösungen finden. Deutschlandweit sind Projektierungen von fast 5 GW von militärischen Belangen betroffen. Das zeigt, wie wichtig ein offener und sachlicher Dialog zwischen allen Beteiligten ist,“ so Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energien.
Fokus auf praxisnahe Einblicke und lösungsorientierte Diskussionen
Im Verlauf der Veranstaltung stellten Branchenvertreter konkrete Herausforderungen dar, wie etwa Einschränkungen durch Hubschraubertiefflugstrecken oder Radarführungsmindesthöhen. Militärvertreter erläuterten ihre Sicherheitsanforderungen und zeigten gleichzeitig Interesse an Technologien, die Störungen durch Windenergieanlagen minimieren.
„Für eine verlässliche Planung von Windparks ist eine frühzeitige und enge Zusammenarbeit mit der Bundeswehr entscheidend. Unser Ziel ist es, sowohl für zukünftige als auch für bereits laufende Projekte praktikable Ansätze zu entwickeln. Dabei können wir auf verfügbare, vernünftige technische Lösungen setzen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien mit den militärischen Anforderungen in Einklang zu bringen“, so Borja Caruana, Geschäftsführer der Qualitas Energy Deutschland GmbH.
Als weitere Lösungsansätze wurden unter anderem verbindliche Voranfragen, eine Formalisierung der Verfahren sowie eine Anpassung des Luftverkehrsgesetzes genannt. Ebenso könnten eine dezentrale Organisation der Bundeswehrzuständigkeiten und die Ergänzung von Berichtspflichten im EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) zur Verbesserung der Transparenz beitragen.
„Es war ein konstruktiver Austausch, der gezeigt hat, dass eine gute Zusammenarbeit möglich ist, um die beiderseitigen Interessen aus Energie- und Zeitenwende miteinander in Einklang zu bringen“, zieht Alexander Rabuske, Planungsingenieur und Ansprechpartner Militär der Qualitas Energy Deutschland GmbH, ein positives Fazit zu dem Treffen. Qualitas Energy kündigte an, dass der Austausch in Zukunft weiter fortgesetzt werden soll.
© IWR, 2024
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