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Französischer Windmarkt auf Wachstumskurs: PNE und RWE sichern sich Zuschläge in zehnter Ausschreibungsrunde

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Münster - Frankreich ist im Energiesektor vor allem für die Nutzung der Atomenergie bekannt, doch im Hintergrund läuft die Energiewende auf Hochtouren. In der jüngsten Ausschreibungsrunde für Onshore-Windprojekte wurden jetzt Vorhaben mit fast 1.000 MW bezuschlagt. Davon profitieren auch deutsche Unternehmen wie PNE und RWE.

In der zehnten Ausschreibungsrunde für Onshore-Windenergie der französischen Energieregulierungsbehörde CRE haben von mehr als 90 eingereichten Geboten 42 Projekte mit einer Gesamtleistung von 952,8 MW einen Zuschlag erhalten. Der durchschnittliche Zuschlagspreis der Ausschreibungsrunde lag bei 86,6 Euro pro Megawattstunde. Unter den Gewinnern: PNE mit Zuschlägen für 20,8 MW Windleistung und RWE mit 21,6 MW. Beide Unternehmen stärken damit ihre Marktposition in einem der größten europäischen Windmärkte.

PNE gewinnt Zuschläge für zwei neue Windparks

Die Cuxhavener PNE-Gruppe war bei der zehnten französischen Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land erfolgreich. Den Zuschlag erhielten der Windpark „Romescamps“ in der Region Hauts-de-France mit 10,8 MW und „Chéry“ in der Region Centre-Val de Loire mit 10 MW. Die Projekte sollen ab Ende 2027 beziehungsweise Anfang 2029 offiziell in Betrieb genommen werden.

Laut PNE wurden beide Projekte durch Änderungsgenehmigungen an neue Vorschriften und Turbinengenerationen angepasst, sodass die erwartete Stromproduktion deutlich steigen kann. „Damit sind wir auf dem französischen Markt weiter erfolgreich. Besonders erfreulich ist, dass wir durch den Einsatz des Teams der PNE France die Wirtschaftlichkeit der Windparks noch im laufenden Verfahren verbessern konnten“, kommentierte Roland Stanze, COO der PNE AG.

Die PNE-Gruppe treibt seit mehr als 30 Jahren den Ausbau von Wind- und Solarprojekten voran. Neben der Projektentwicklung und dem Betrieb setzt das Unternehmen zunehmend auf Batteriespeicher und Power-to-X-Lösungen zur Sektorkopplung.

RWE stärkt Präsenz in Frankreich mit zwei neuen Windprojekten

Auch RWE konnte sich in der jüngsten CRE-Ausschreibungsrunde für Onshore-Windenergie-Vorhaben durchsetzen. Der Essener Energiekonzern erhielt Zuschläge für zwei Projekte mit zusammen 21,6 MW Leistung: das Balinot-Projekt im Département Oise und das Langonnet-Projekt in der Bretagne. Beide bestehen aus jeweils drei Turbinen mit einer Gesamtleistung von 10,8 MW.

„Die Beständigkeit unserer Erfolge - Ausschreibung für Ausschreibung - zeigt die Stärke unserer langfristigen Strategie“, betonte Katja Wünschel, CEO von RWE Renewables Europe & Australia. Mit den neuen Projekten steigt RWEs Gesamtleistung aus den 2025er CRE-Ausschreibungen auf 172,6 MW Onshore-Windkraft. Insgesamt verfügt das Unternehmen in Frankreich nach eigenen Angaben über ein Entwicklungsportfolio von rund 1,6 GW Windenergie und 1 GWp Solarleistung.

Seit dem Markteintritt 2020 hat RWE bereits 275 MW in Betrieb genommen und sich als ein zentraler Akteur der französischen Energiewende etabliert.

Frankreichs Windmarkt: Rekorde und ambitionierte Ausbauziele

Mit rund 23.500 MW (23,5 GW) installierter Onshore-Windkapazität zählt Frankreich zu den größten Windenergiemärkten Europas. Bis 2030 soll die Kapazität nach den Plänen der französischen Regierung auf 33 - 35 GW steigen. Einige Marktbeobachter halten eine Verdopplung der installierten Leistung bis Mitte der 2030er-Jahre für realistisch.

Neben dem Onshore-Sektor gewinnt auch die Offshore-Windenergie an Fahrt. Drei Windparks mit rund 1.500 MW sind bereits am Netz, weitere Projekte wie „Eoliennes en Mer des îles d’Yeu et de Noirmoutier“ (EMYM) speisen teilweise schon Strom ein.

Am 28. Januar 2025 erreichte die Onshore-Windstromproduktion in Frankreich mit mehr als 400 Millionen Kilowattstunden einen historischen Tagesrekord. Auf See wurde am 23. Oktober 2025 mit 40,7 Millionen Kilowattstunden ein neues Allzeithoch erzielt.

© IWR, 2025


12.11.2025

 



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