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Australien legt Ausbauziel für erneuerbare Energien fest

Australien – Die australische Regierung hat erklärt, dass das ursprüngliche Ausbauziel für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2020 von 41 Mrd. Kilowattstunden (kWh) auf 33 Mrd. kWh gesenkt wird. Obwohl der Ausbau reduziert werden soll, bringt die nun erlangte Sicherheit Milliarden an Investitionen ins Land.

Über Monate wurde bereits diskutiert, wie es mit den erneuerbaren Energien in Australien weitergehen wird, wodurch zahlreiche Investoren abgeschreckt wurden. Jetzt herrscht „Down Under“ vor allem Erleichterung darüber, dass nun Sicherheit und damit eine Planungsgrundlage besteht.

Intensives Tauziehen um EE-Gesetzentwurf

Wichtige Streitpunkte für die „Australian Labor Party“ waren scheinbar die Ausschließung von der Verbrennung einheimischer Hölzer im Ausbauziel und der Verzicht auf Ziel-Anpassungen im zwei-jährigen Rhythmus. Während die Holzverbrennung im Entwurf doch enthalten ist, konnten häufigen Anpassungen des Ausbauziels verhindert werden. Wie der australische Umweltminister Greg Hunt sagt, bleiben die 33 Mrd. kWh als Ausbauziel für die erneuerbaren Energien bis 2020 bestehen, was der Industrie die Sicherheit geben soll, um wachsen zu können. Die „Australian Greens“ wollten zusätzlich die Option für einzelne Bundestaaten einführen, sich selber höhere Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu setzten, diese ist aber letztendlich gescheitert.

Als weitere Hürde wird die Ernennung eines „windfarm commissioners“ empfunden. Dieser wird sich hauptsächlich mit Beschwerden gegen Windkraftanlagen beschäftigen. Laut Victoria McKenzie-McHarg von der „Australian Conservation Foundation“ ist dieser „comissioner“ nur eine weitere, komplett nutzlose, bürokratische Stufe für die Entwicklung von Windenergie. Ein „coal commissioner“ wäre viel sinnvoller, wenn man die gesundheitliche Gefährdung von Abbau, Transport und Verbrennung der Kohle bedenkt, so Victoria weiter.

Investoren der Regenerativen Energiewirtschaft kommen ins Land

Mit der Verabschiedung der Ausbauziele stehen Projekte mit einem Wert von 14 Milliarden australische Dollar (knapp 9,6 Milliarden Euro) in Aussicht. Das sind etwa sechs Milliarden australische Dollar (etwa 4,1 Milliarden Euro) weniger als mit den ursprünglichen Plänen erwartet wurde. Dennoch sind Investoren froh, endlich mit einer politischen Sicherheit auf dem australischen Markt agieren zu können. Darunter sind auch die US-Unternehmen Sunedison, das große Projekte in Australien entwickeln will und First Solar, das nun mit mehreren Projekten fortfahren kann.



Quelle: IWR Online, 29.06.2015